Eigentlich nicht zu übersehen: Auf einem klobigen Gebäude in Berlin thront hoch oben ein Nazi-Reichsadler. In dem Haus war einst die „Organisation Todt“ untergebracht.
In Berlin sind viele Zeugnisse aus der Zeit des Dritten Reichs erhalten geblieben. Oftmals fallen sie nicht weiter auf, obwohl sie kaum zu übersehen sind. Dies gilt auch für das monumentale Gebäude an der Friedrichstraße 34, direkt am „Checkpoint Charlie“. Hoch oben auf dem Gebäude sitzt ein mächtiger Reichsadler wie er in der Nazi-Zeit allgegenwärtig war.
Das Haus wurde im Jahr 1940 als Verwaltungsgebäude errichtet. Die Architektur ist typisch für die damalige Zeit. Das klotzige Gebäude (70 Meter breit, 110 Meter tief, 6 Etagen) ist streng symmetrisch gegliedert, die Fassade glatt. Dazu gehört ebenso der Reichsadler auf dem Dach des Mittelabschnitts.
Brutale Bautruppe
Nach Fertigstellung zog die „Organisation Todt“ in das Gebäude, benannt nach Fritz Todt, dem Reichsminister für Bewaffnung und Munition. Dies war eine Baueinheit, die beispielsweise Westwall, Atlantikwall, U-Boot-Bunker sowie Führerhauptquartiere errichtete. Man bediente sich dabei rücksichtslos der Arbeitskraft von Hunderttausenden Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen.
Übrigens: Das Gebäude in der Friedrichstraße wurde ursprünglich für das „Gauarbeitsamt des Gaues Brandenburg“ errichtet. Dieses zog jedoch nie ein. Heutzutage ist in dem Haus die „Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Arbeitsagentur“ untergebracht.
Bewertung
Erlebnis: ★★☆☆☆
Atmosphäre: ★★★☆☆
Geschichte-Faktor: ★★★☆☆
Landschaft: ☆☆☆☆☆
Abgeschiedenheit: ☆☆☆☆☆
Abenteuer: ☆☆☆☆☆
Besichtigung und Wegbeschreibung
Das Gebäude befindet sich direkt an der Haltestelle „Kochstraße/Checkpoint Charlie“ (U7) bzw. an der Adresse Friedrichstraße 34.
Stand: 16.8.2021