Berg mit Panoramablick: Einst gehörte der „Töpfer“ einem Mönchsorden

Eine herrliche Aussicht auf drei Länder, seltsame Gesteinsformationen und eine Bergbaude auf der Spitze: Der Berg Töpfer im Zittauer Gebirge ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Einst gehörte der gesamte Berg den Mönchen in Oybin.

Genau 582 Meter hoch thront der „Töpfer“ – in einer Mönchsschrift „Tepper“ genannt – im Zittauer Gebirge. Auf dem Gipfelplateau bietet sich den Besuchern ein wunderbarer Panoramablick, die „Böhmische Aussicht“, die vom Zittauer Becken über den polnischen Tagebau Turów bis in die Tschechische Republik reicht.

Wer wenige Höhenmeter hinzugewinnen möchte und eine kleine Herausforderung mag, kann ein Felsentor emporsteigen, das die Natur auf dem Töpfer hinterlassen hat. Eine alte Wendeltreppe und das Geländer machen den Ausflug zu einer sicheren Unternehmung.

Töpferbaude neben dem Töpfer

Direkt neben dem Felsengebilde steht die „Töpferbaude“. Dabei handelt es sich um eine Bergbaude, was die Bezeichnung für eine Schutzhütte im Riesengebirge ist. Dies war einst genauso die Töpferbaude. Heutzutage präsentiert sie sich als altes doch stattliches Holzgebäude mitsamt Gaststätte.

Die Entwicklung der Baude spiegelt die Entwicklung, die der Töpfer im Lauf der Zeit gemacht hat. Heutzutage ist der Berg ein beliebtes Ausflugsziel. Zahlreiche Wanderwege führen hinauf. Selbst einen regelmäßigen Shuttle-Service von Oybin gibt es, der an der Töpferbaude seine Endstation hat.

Töpfer gehörte Mönchen in Oybin

Diese Bequemlichkeiten gab es im Jahr 1369 nicht. Damals vermachte der Kaiser Karl IV. dem Mönchsorden der Cölestiner den Berg. Sie hatten ihr Kloster im nahen Ort Oybin auf dem gleichnamigen Berg (heutzutage ebenfalls ein Touristenmagnet und per Shuttle zu erreichen). Rund 200 Jahre später ging der Töpfer in den Besitz der Stadt Zittau über.

Angeblich führte die Zusammenkunft von 18 Gesangsvereinen, die auf dem Berg 1831 gemeinsam trällerten, zu dem Wunsch, eine Hütte zu errichten. 1860 war die Bergbaude fertig. Mit ihr stieg die Zahl der Besucher, weswegen die Baude erweitert wurde. Nach einem Brand wurde 1905 die heutige Töpferbaude in Betrieb genommen.


Bewertung

Erlebnis: ★★★★☆

Atmosphäre: ★★★★☆

Geschichtsfaktor: ★☆☆☆☆

Landschaft: ★★★★★

Abgeschiedenheit: ★★☆☆☆

Abenteuer: ★★☆☆☆


Besichtigung

An dieser Stelle wird die kürzeste (und sicherlich nicht schönste) Route von Oybin beschrieben. Alternativ lässt sich der Töpfer-Besuch mit einer Wanderung durch den Wald gestalten.

Strecke: 2 Kilometer von Oybin bis zur Baude

Dauer: 30 Minuten

Kondition: keine

Schwierigkeit: keine

Gefahren: keine

Beste Jahreszeit: immer



Wegbeschreibung

Anreise: Der kleine Ort Oybin liegt 7 Kilometer südwestlich von Zittau. Dort einen der kostenpflichtigen Parkplätze ansteuern.

Start und Ziel: Parkplatz

Weg: Der Töpferstraße immer bergaufwärts dem asphaltierten Wirtschaftsweg folgen.

Hinweise: Es fährt alternativ eine Touristenbahn von Oybin zur Gaststätte (Töpferbaude) auf dem Töpfer.


Weitere Informationen

Stand: 20.7.2020