Außenlager Falkensee: Erschöpfte Häftlinge wurden im KZ Sachsenhausen getötet


Das KZ Sachsenhausen ist bekannt, sein Außenlager Falkensee weniger. Hinter der Berliner Stadtgrenze mussten die Häftlingen in der Rüstungindustrie schuften. Viele überlebten die Haftzeit nicht.

Es war eines der großen eigenständigen Lager des KZ Sachsenhausen: das Außenlager Falkensee. KZ-Häftlinge mussten es zwischen Januar und Oktober 1943 auf einem Freigelände errichten. Am 10. Oktober 1943 ging der neue Komplex in Betrieb.

Zwischen 1600 und 2500 Männer aus nahezu allen Ländern Europas, überwiegend Franzosen, Polen, Russen und Norweger, waren in neun Baracken untergebracht. Sie waren von elektrisch geladenen Stacheldrahtzäunen umgeben und von SS-Wachposten gesichert. Weitere Gebäude wie Küche, Schreibstube, Kleiderkammer und Krankenrevier dienten der Verwaltung.

Vernichtung durch Arbeit

Die Häftlinge mussten unter unmenschlichen Bedingungen in einem nahegelegenen Rüstungsbetrieb sowie für die Reichsbahn arbeiten. Stundenlange Zählappelle, unzureichende Kleidung, schlechte Ernährung, harte und bis zu 14 Stunden dauernde körperliche Arbeit sowie Misshandlungen durch SS-Männer und Vorarbeiter forderten unzählige Todesopfer. Kranke und erschöpfte Häftlinge brachte man ins KZ-Hauptlager. Dort wurden sie ermordet und im Krematorium verbrannt.

Als im April 1945 die sowjetische Armee vorrückte, ordnete die SS die Evakuierung des Lagers an. Als dies scheiterte, flohen am 24. April die SS-Wachen. Nach der Ankunft der Roten Armee verließen die Häftlinge am 26. April den Ort des Schreckens. Heutzutage sind die Ruinen und die freigelegten Fundamente im „Geschichtspark Falkensee“ zu besichtigen.


Bewertung

Eindrücklichkeit: ★★★☆☆

Atmosphäre: ★★☆☆☆

Geschichte-Faktor: ★★★★★

Landschaft: ★★☆☆☆

Abgeschiedenheit: ★☆☆☆☆

Abenteuer: ☆☆☆☆☆



Besichtigung

Strecke: nach eigenem Ermessen

Dauer: nach eigenem Ermessen

Kondition: keine

Schwierigkeit: keine

Gefahren: keine

Beste Jahreszeit: keine


Wegbeschreibung

Anreise: Mit dem Auto nach 14612 Falkensee und an der Hamburger Straße nähe Spander Straße parken. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Bushaltestellen „Falkensee, Geschichtspark“ bzw. „Falkensee, Hamburger Str.“. Rund 500 Meter entfernt liegt die Regionalzug-Haltestelle „Albrechtshof“.

Start und Ziel: nach eigenem Ermessen

Weg: Das Areal ist nicht besonders groß und lässt sich einfach selbstständig erkunden.

Hinweise: In der Nähe befindet sich das Fort Hahneberg und der frühere Standortübungsplatz Berlin-Döberitzer-Heide.


Weitere Informationen

Stand: 17.7.2021