In Groß Glienicke steht die Berliner Mauer noch immer (zumindest etwas)


Für die DDR war die Grenze in Groß Glienicke schwierig zu überwachen. Sie passte deswegen den Verlauf der Mauer ständig an. Auf diese Weise überstanden dort frühe Varianten der Grenzanlagen die Zeit.

Seltene Originalabschnitte der Berliner Mauer sind im Bereich des ehemaligen Gutes des geteilten Dorfes Groß Glienicke erhalten geblieben. Die Staatsgrenze zwischen DDR und West-Berlin verlief dort von Nord nach Süd und dann in der Seemitte.

Die aus hochwertigen Betonfertigteilen bestehende Mauer war nur ein Teil eines Systems von Sperrlinien, um DDR-Bürger an der Flucht zu hindern. Zum Sicherungssystem gehörten Hinterlandmauer, Streckmetallzäune, Signalzäune, Wachtürme, Flutlicht, Patrouillen, Hundestaffeln, geharkte Sandstreifen sowie als äußerste Linie die bekannte Betonmauer mit aufgesetzter Abweisrolle.

Topografisch schwieriges Areal

Eine Besonderheit im Bereich des ehemaligen Gutes Groß Glienicke ist, dass die erst 1970 errichtete Betonmauer nicht den Verlauf der 1961/1962 errichteten Mauer der ersten Generation und auch nicht den Verlauf des danach aufgestellten Streckmetallzaunes genau nachzeichnet. Stattdessen kürzt sie die topografisch schwierige Ecke am Nordufer des Sees diagonal ab. Es verblieb daher ein eingezäuntes Stück Grenzland unmittelbar vor der Mauer.

Auf diese Weise sind an dieser Stelle mehrere Mauervarianten und Mauerbauweisen nebeneinander erhalten geblieben, darunter ein 36 Meter langes Stück der raren ersten Mauer-Generation mitsamt aufgesetzten Y-Abweisern und Stacheldraht.


Bewertung

Erlebnis: ★★★☆☆

Atmosphäre: ★★★☆☆

Geschichte-Faktor: ★★★☆☆

Landschaft: ★★☆☆☆

Abgeschiedenheit: ☆☆☆☆☆

Abenteuer: ☆☆☆☆☆



Besichtigung

Das kleine Areal lässt sich einfach besichtigen.

Strecke: nach eigenem Ermessen

Dauer: nach eigenem Ermessen

Kondition: keine

Schwierigkeit: keine

Gefahren: keine

Beste Jahreszeit: keine


Wegbeschreibung

Anreise: Mit dem Auto parken an der Gutsstraße, 14089 Berlin. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zur Bushaltestelle „Ritterfelddamm/Potsdamer Chaussee (Berlin)“ fahren.

Start und Ziel: Parkplatz

Weg: In westlicher Richtung gehen und nach wenigen Metern erscheint bereits das deutlich erkennbare frühere Grenzareal. Dort das übersichtliche Gelände auf eigene Faust erkunden.

Hinweise: Ganz in der Nähe befindet sich das Militärhistorische Museum der Bundeswehr / Flugplatz Berlin-Gatow.


Weitere Informationen

  • keine

Stand: 27.5.2021