Anfang des 20. Jahrhunderts prägten überbelegte Mietskasernen mit ihrer drückenden Enge das Stadtbild von Berlin. Für Abhilfe sollte die Hufeisensiedlung sorgen – mit einem für die damalige Zeit vollkommen anderen Konzept.
Aus der Luft ist das Gebäude sofort zu erkennen. Deutlich hebt sich die Hufeisen-Form von der Umgebung ab. Die sogenannte Hufeisensiedlung in Berlin-Britz entstand in den 1920er-Jahren. Damals herrschte immense Wohnungsnot in Berlin. Die Menschen wohnten dicht gedrängt im Innenstadtbereich. Es war beispielsweise nicht selten, dass sich vier Menschen ein Zimmer in einer feuchten Wohnung teilten, während tagsüber ein Bett zwischenvermietet wurde.
Abhilfe musste her und günstig musste sie sein, damit ein Umzug für die Bewohner überhaupt bezahlbar war. In Britz entstand von 1925 bis 1933 daher eine Großsiedlung mit mehr als 1000 Wohnungen. Heutzutage würde man von Sozialem Wohnungsbau sprechen.
Auf der UNESCO-Liste
Bei allen Bauwerken der Siedlung legte man Wert darauf, ansprechende und funktionale Wohnhäuser zu errichten. Die gesichtslosen und enge Mietskasernen in Berlin galten als abschreckendes Beispiel.
Das prägnanteste Gebäude gab dem Quartier seinen Namen: Hufeisensiedlung. Die Form sollte auch die Gemeinschaft der Mieterschaft und die funktionale Architektur symbolisieren. Die Hufeisensiedlung Britz zählt zum UNESCO-Welterbe.
Bewertung
Erlebnis: ★★★☆☆
Atmosphäre: ★★★★☆
Geschichte-Faktor: ★★★★☆
Landschaft: ★★☆☆☆
Abgeschiedenheit: ☆☆☆☆☆
Abenteuer: ☆☆☆☆☆
Besichtigung und Wegbeschreibung
In Berlin mit der U-Bahn-Linie 7 bis „Blaschkoallee“. Die Straße am Ausgang in südliche Richtung überqueren. Dort, an der Fritz-Reuter-Allee, beginnt die Siedlung. Das Gebäude in Hufeisenform befindet sich von dort 300 Meter in südlicher Richtung. Es bietet sich an, die gesamte Siedlung (nur von außen zu besichtigen) auf eigene Faust und nach eigenem Ermessen zu erkunden. In der Info-Station (in der Hufeisensiedlung, Öffnungszeiten beachten) gibt es neben einem Café eine Ausstellung zur Geschichte des Wohnkomplexes.
Weitere Informationen
Stand: 6.7.2021