Paris: Das blutige Geheimnis der fünf Rechtecke im Straßenasphalt


In einer unscheinbaren Pariser Seitenstraße war einst eine todbringende Maschine aufgebaut. Die noch immer sichtbaren Granit-Platten im Straßenasphalt spielten dafür eine wichtige Rolle.

Fünf Vertiefungen sind in der Rue de la Croix Faubin in Paris eingelassen. Die gleichmäßigen in den Boden versenkten Rechtecke fallen nicht weiter auf. Ihren morbiden Ursprung kennen ohnehin nur wenige. An dieser Stelle stand im 19. Jahrhundert eine Guillotine, mit der Menschen geköpft wurden. Die fünf Granit-Einlassungen dienten als Fundament, auf denen die Mordmaschine stand.

Der Standort ist kein Zufall. Früher befand sich an dieser Straße das im Jahr 1836 erbaute Gefängnis Grande Roquette. Es war für Menschen vorgesehen, die zu lebenslanger Haft oder zum Tod verurteilt worden waren. Vollstreckt wurde die Todesstrafe vor dem Gefängnistor per Guillotine.

Ein unscheinbarer Park

Um den Aufbau der Apparatur zu erleichtern, versenkte man die fünf Steinplatten in dem Straßenpflaster. Zwischen den Jahren 1851 und 1899 sollen 69 Gefangene getötet worden sein. Andere Quellen verweisen auf mehr als 200 Tote.

Das Gefängnis wurde im Jahr 1900 schließlich abgerissen. An seiner Stelle befindet sich heutzutage der Park Square de la Roquette. Nur die unauffälligen Spuren im Boden sind übriggeblieben.


Bewertung

Erlebnis: ★★☆☆☆

Atmosphäre: ★★☆☆☆

Geschichte-Faktor: ★★★★☆

Landschaft: ☆☆☆☆☆

Abgeschiedenheit: ☆☆☆☆☆

Abenteuer: ☆☆☆☆☆



Besichtigung und Wegbeschreibung

Der Standort befindet sich an der Rue de la Croix Faubin 13-15, 75011 Paris, direkt an der Kreuzung zur Rue de la Roquette. Viel zu sehen gibt es nicht, daher empfiehlt sich ein Abstecher für diejenigen, die ohnehin den nahen Friedhof Cimetière du Père-Lachaise besuchen. Erreichbar sind beide Orte mit der U-Bahn-Linie 2, Station „Philippe Auguste“.


Weitere Informationen

Stand: 15.8.2021