Schon der Naturforscher Wilhelm Leberecht Götzinger war 1812 von der Aussicht vom Weifberg begeistert. Während des Kalten Krieges beobachteten DDR-Grenzer die Umgebung. Heutzutage lockt ein 37 Meter hoher Aussichtsturm Besucher an.
Die Aussicht vom Weifberg ist weit und erhaben. Dies bemerkte auch Wilhelm Leberecht Götzinger, der als Erschließer der Sächsischen Schweiz gilt. In seinem Buch „Schandau und seine Umgebungen oder Beschreibung der sogenannten Sächsischen Schweiz“ erwähnte er im Jahr 1812 erstmals den 477 Meter hohe Berg. Damals überzogen ihn noch Felder und keine Bäume. Götzinger hielt fest, dass bei einem Besuch der nahen Ortschaft Hinterhermsdorf der erste Gang auf den Weifberg gehen müsse – „um sich an einer zauberischen Ansicht zu ergötzen“.
Nach dem Erscheinen des Buchs kamen die ersten fremden Besucher, um sich selbst ein Bild von dem Berg zu machen. Und es wurden mehr. Deswegen wollte der Gebirgsverein im Jahr 1882 einen Aussichtsturm errichten, doch es scheiterte am nicht vorhandenen Geld.
Weifbergturm mit zehn Stockwerken
Während der DDR errichteten Grenzschützer einen kleinen Wachturm auf dem Weifberg. Auch sie schätzten den Rundumblick in direkter Grenznähe zur Tschechischen Republik, wenn auch aus anderen Gründen. Ihr Turm ragte nur etwas über die Bäume, die inzwischen auf der Kuppe emporwuchsen.
Heutzutage ist der Weifbergturm bereits aus der Entfernung zu sehen, wie er seinen Kopf aus dem Wald herausstreckt. Er wurde im Jahr 2000 nach fünf Monaten Bauzeit errichtet. Wer die Sicht von der 37 Meter hohen Konstruktion genießen möchte, muss zunächst zehn Stockwerke bezwingen. Eine Treppe mit 173 Stufen führt zur Aussichtsplattform auf dem Turm. Bei gutem Wetter lassen sich das Elbsandsteingebirge, Osterzgebirge sowie das Lausitzer und Böhmische Bergland erblicken.
Bewertung
Erlebnis: ★★★★★
Atmosphäre: ★★★★☆
Geschichtsfaktor: ★☆☆☆☆
Landschaft: ★★★★★
Abgeschiedenheit: ★★☆☆☆
Abenteuer: ★★☆☆☆
Besichtigung
Strecke: 2 Kilometer bis zum Turm
Dauer: 25 Minuten
Kondition: keine
Schwierigkeit: keine
Gefahren: keine
Beste Jahreszeit: immer
Wegbeschreibung
Anreise: Hinterhermsdorf ist ein 10 Kilometer südöstlich liegender Ortsteil von Sebnitz. Dort zum kostenpflichtigen Parkplatz an der Saupsdorfer Straße.
Start und Ziel: Parkplatz
Weg: Nördlich auf der Weifbergstraße, die in die Nixdorfer Straße übergeht. Nach 1,5 Kilometer rechts abbiegen und dem Weg hügelaufwärts zum Turm folgen. Zusätzlich kann der schöne und kurze „Panorama-Weg“ begangen werden, der um den Weifberg herumführt.
Hinweise: Einen Katzensprung entfernt liegt im Wald ein Wanderübergang nach Tschechien.
Weitere Informationen
Stand: 21.7.2020