Die Wehrmacht bildete auf dem Flugplatz Werneuchen zunächst Kampfpiloten aus. Später stationierte die Rote Armee dort Kampfflugzeuge. Nach der Wende kam es zu illegalen Autorennen.
Wie so viele Flughäfen rund um Berlin besitzt auch der Flugplatz in Werneuchen eine wechselhafte Geschichte. Er wurde im November 1937 von der Wehrmacht eröffnet und diente als Ausbildungsort. Angesiedelt war dort die Jagdfliegerschule Werneuchen (später bezeichnet als Jagdfliegerschule 1 bzw. Jagdgeschwader 101).
Für den Krieg gegen Polen wurden Kampfflieger und Bomber auf dem Flughafen vorübergehend stationiert. Später kamen Jäger hinzu, die anfliegende Bomberverbände angreifen sollten. In Werneuchen wurde auch mit neuartigen Radarsystemen experimentiert. In den letzten Kriegsmonaten flogen die Piloten vor allem Einsätze gegen die heranrückende Rote Armee.
Lager für Kernwaffen
Nach dem Krieg nutzte das sowjetische Militär den Flugplatz weiter. Zunächst wurde die Anlage ausgebaut. Die Piste wurde betoniert und auf 2500 Meter Länge verlängert. Im Jahr 1957 nutzte der sowjetische Parteiführer Nikita Chruschtschow den Flugplatz für einen Besuch in der DDR. In Werneuchen waren Fernbomber, Kampfflugzeuge und später ebenso Hubschrauber stationiert. Ebenso gab es ein Waffenlager für Kernwaffen.
Seit dem Abflug der letzten sowjetischen Militärmaschine im Jahr 1993 ist der Flughafen wieder in ziviler Nutzung. Er wird wenig frequentiert, weswegen auf den Grünflächen manchmal Schafherden grasen. Ebenso wurden großflächig Solarpanels aufgestellt.
Fahrwerk abgerissen
Auf der alten Startbahn kam es außerdem zu illegalen Autorennen. In Folge wurde die Piste mit einem Erdwall unterbrochen. Eine Hälfte ist für den Flugbetrieb mit kleineren Flugzeugen in Betrieb.
Das Hindernis Erdwall führte im Jahr 2002 zu einem Zwischenfall, als ein Flugzeug der Airline Swiss in Werneuchen notlanden musste. Den Piloten war die Sperre nicht bekannt. Bei der Kollision verlor die Maschine vom Typ Saab 2000 das Fahrwerk. Ein Mensch wurde verletzt. Das Flugzeug musste als Totalschaden abgeschrieben werden.
Bewertung
Erlebnis: ★★★☆☆
Atmosphäre: ★★★☆☆
Geschichte-Faktor: ★★☆☆☆
Landschaft: ★★☆☆☆
Abgeschiedenheit: ★★☆☆☆
Abenteuer: ★☆☆☆☆
Besichtigung
Strecke: nach eigenem Ermessen
Dauer: nach eigenem Ermessen
Kondition: keine
Schwierigkeit: keine
Gefahren: Die noch aktive Start- und Landebahn unbedingt meiden. Offiziell darf der Flugplatz nicht betreten werden, die lokale Bevölkerung ist dort jedch häufig anzutreffen (Jugendliche, Gassigeher, Neugierige).
Beste Jahreszeit: immer
Wegbeschreibung
Anreise: Nach Werneuchen und im Umfeld der Lilienstraße parken.
Start und Ziel: Parkplatz
Weg: Am Ende der Reichweinstraße in nördlicher Richtung weiter auf den Fluplatz. Dort nach eigenem Ermessen.
Hinweise: In der Nähe befinden sich der Radarturm Weesow und ein NKWD-Internierungslager.
Weitere Informationen
- keine
Stand: 20.5.2021