




In der „Kolonie Alexandrowka“ in Potsdam lebten russische Kriegsgefangene, die zugleich Musikanten waren. Die zu Ehren des verstorbenen Zaren errichtete Siedlung sollte die musikalische Muse beflügeln.
Der Anblick erinnert an die russische Provinz. Dunkle Holzhäuser stehen in der Landschaft. Alt, einfach und doch reich verziert zeigen sie sich dem Betrachter. Die Fassaden der Gebäude sind in der Tat dem russischen Stil nachempfunden. Darunter befinden sich allerdings Fachwerkbauten, wie sie früher in Preußen üblich waren. Dies erklärt auch, warum die russisch anmutenden Häuser in Potsdam stehen.
Die „Kolonie Alexandrowka“ geht auf Friedrich Wilhelm III. zurück. Er ließ die Wohnsiedlung im Jahr 1826 zu Ehren von Zar Alexander I. errichten. Damit wollte er seinem verstorbenen Freund gedenken. Friedrich Wilhelm III. verfügte ebenso, dass dort zwölf russische Sänger wohnen sollten. Kurios: Da es sich bei den Russen um Kriegsgefangene handelte, wurde die Wohnsiedlung streng bewacht.
Wohnsiedlung in Kreuzform
Alexandrowka besteht aus 14 vollständig möblierten Gebäuden, darunter zwölf Gehöfte. Auf einem Hügel steht außerdem die Alexander-Newski-Kapelle, ebenfalls im russischen Baustil. Der Aufbau der Kolonie orientiert sich am russisch-orthodoxen Andreaskreuz. Die dazu gehörende Grünanlage wurde so gestaltet, dass sie zum Musizieren einladen sollte.
Heutzutage gehört die Kolonie Alexandrowka zum Weltkulturerbe. Die Gebäude, fast alle in Privatbesitz, können innen nicht besichtigt werden. Dafür kann man ein kleines Museum und ein russisches Restaurant besuchen. Und der Blick von außen auf die Fassade reicht vollkommen aus, um einen Eindruck von der russischen Provinz zu bekommen.
Bewertung
Erlebnis: ★★☆☆☆
Atmosphäre: ★★★☆☆
Geschichtsfaktor: ★★★☆☆
Landschaft: ★☆☆☆☆
Abgeschiedenheit: ★☆☆☆☆
Abenteuer: ☆☆☆☆☆
Besichtigung
Strecke: nach eigenem Ermessen
Dauer: nach eigenem Ermessen
Kondition: keine
Schwierigkeit: keine
Gefahren: keine
Beste Jahreszeit: immer
Wegbeschreibung
Anreise: Potsdam, Adresse: Russische Kolonie 2, 14469 Potsdam, Bus-Haltestelle: „Am Schragen/Russische Kolonie“
Start und Ziel: –
Weg: –
Hinweise: Die Glienicker Brücke befindet sich einen Kilometer Luftlinie entfernt und ist von der Kirche aus sichtbar.
Weitere Informationen
Stand: 9.5.2021