Der Truppenübungsplatz Jüterbog erstreckte sich einst auf 11.000 Hektar. Nach dem Dritten Reich übernahm die Rote Armee das Gelände. An einem Kommandostand wurde ein Relief des Areals errichtet.
Mit dem Aufbau einer Garnison in Jüterbog im Jahr 1832 begann die militärische Nutzung dieses Gebiets. 1864 erwarb das Militär 55 Hektar Land, um einen Artillerieschießplatz anzulegen. Dieses Areal wurde anschließend ständig erweitert. Bereits 1891 erstreckte sich das Gelände auf 3315 Hektar. Nun wurde nicht mehr von einem Schießplatz, sondern von einem Truppenübungsplatz gesprochen. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 hatte sich das Gebiet auf rund 5000 Hektar ausgedehnt.
Im Dritten Reich folgten große Erweiterungen, für die ganze Ortschaften umgesiedelt werden mussten. Der Truppenübungsplatz erstreckte sich auf 11.000 Hektar. Während des Zweiten Weltkriegs bereiteten sich dort Reserveeinheiten für den Einsatz an der Front vor. Neue Munition- und Waffentechniken wurden erprobt.
Große Naturvielfalt
Nach dem Krieg nutzte die sowjetische Besatzungstruppe das Areal als Artillerie-, Panzerübungs- und Schießgelände. Es fanden auch große Manöver des Warschauer Militärpakts statt. Mit dem Abzug der sowjetischen Truppen bis 1994 begann eine Ära ohne militärische Nutzung. Auf dem Platz hatte sich bis dahin eine Steppenlandschaft mit großer Vielfalt an natürlichen Biotopen für Tiere und Pflanzen entwickelt. Seit 1999 ist der frühere Truppenübungsplatz Naturschutzgebiet.
Ein besonders interessantes Wanderziel ist der Wurzelberg, ein kleiner Hügel, auf dem sich früher ein Kommandopunkt befand. Er diente zur Beobachtung der militärischen Übungen. Zur Orientierung diente ein großes Reliefmodell, das den Platz samt militärischer Einrichtung en miniature darstellt. Das Relief ist, wenn auch deutlich verblasst, erhalten – zusammen mit der Ruine des Kommandopostens. Bei gutem Wetter bietet sich ein weiter Blick auf das Areal. Ebenfalls einen Besuch wert ist die nahe Binnendüne, ein Relikt aus der Eiszeit. Die Wanderdüne zählt angeblich zu den letzten ihrer Art.
Bewertung
Erlebnis: ★★★☆☆
Atmosphäre: ★★★☆☆
Geschichte-Faktor: ★★☆☆☆
Landschaft: ★★★★☆
Abgeschiedenheit: ★★☆☆☆
Abenteuer: ☆☆☆☆☆
Besichtigung
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Naturpark zu besichtigen. Das Relief und die Sanddüne lassen sich am einfachsten über die Bundesstraße 101 erreichen.
Strecke: 2,6 Kilometer (einfach)
Dauer: 40 Minuten (einfach)
Kondition: keine
Schwierigkeit: keine
Gefahren: Unbedingt auf den markierten Wegen bleiben, da auf dem Gelände immer noch alte Munition liegt.
Beste Jahreszeit: keine
Wegbeschreibung
Anreise: Mit dem Auto auf der Bundesstraße 101 in Richtung Luckenwalde fahren. Auf der Straße die Stadt umrunden und südöstlich an der Kreuzung zur Straße „An den Ziegeleien“ rechts auf den Parkplatz am Straßenrand parken
Start und Ziel: Parkplatz
Weg: immer geradeaus dem Weg folgen, Hinweg wie Rückweg
Hinweise: keine
Weitere Informationen
- keine
Stand:30.5.2021