Kühe weideten auf dem Soldatenfriedhof Valparola, dann wurde er renoviert


Auf dem Soldatenfriedhof Valparola in den Dolomiten liegen Gefallene aus dem Ersten Weltkrieg. Ein Teil der Anlage ging für immer verloren, der andere gerade noch gerettet.

Kleiner Lagazuoi, Col di Lana, Hexenstein: Ganz in der Nähe des Friedhofs thronen die Berge, deren Namen für den Schrecken des Gebirgskriegs stehen. Im Ersten Weltkrieg bekämpften sich dort die Armeen Österreich-Ungarns und Italiens in schwindelerregenden Höhen. Der Blutzoll war immens. Davon zeugen die zahlreichen Soldatenfriedhöfe mitten in der Bergwelt.

Einer von ihnen ist der idyllische „Soldatenfriedhof Valparola“ (ital. Cimitero di guerra Valparola), der etwas versteckt an der Straße hinauf zum Valparola- bzw. Falzarego-Pass liegt. Nur ein Straßenschild weist auf die selten besuchte Ruhestätte hin, die einst in 2000 Meter Höhe mitten im Wald angelegt wurde.

Ein Friedhof, zwei Bereiche

Der Friedhof, der noch während der Kampfhandlungen entstand, hatte damals zwei getrennte Bereiche – eine größeren für Gefallene aus Österreich-Ungarn und einen kleineren für tote deutsche Soldaten. Letztgenannter Abschnitt muss Eindruck gemacht haben. Ein Foto der Österreichischen Nationalbibliothek zeigt, dass man damals hinter den Gräbern ein demonstrativ großes Militärkreuz angebracht hatte.

All dies ist verschwunden. Die Natur hat sich die Gräber der 40 Deutschen im Lauf der Jahrzehnte zurückgeholt. Lediglich ein Holzkreuz und drei Grabhölzer direkt am nahen Wanderweg erinnern noch daran.

Almvieh auf dem Soldatenfriedhof

Das österreichische Friedhofsegment war ebenfalls gefährdet, für immer zu verschwinden. Anfang der 1980er Jahre befand es sich in einem erbärmlichen Zustand weit weg vom ursprünglichen Aussehen.

Einige Gräber waren nicht mehr auszumachen. Grabsteine und die kleine Kapelle drohten einzustürzen. Gleichzeitig weideten im Sommer Kühe auf dem Gelände. Zwischen 1986 und 1987 wurden die Anlage renoviert – und strahlt wieder Würde und Ruhe aus.


Bewertung

Erlebnis: ★★★☆☆

Atmosphäre: ★★★★★

Geschichtsfaktor: ★★★★★

Landschaft: ★★★★★

Abgeschiedenheit: ★★★★☆

Abenteuer: ★☆☆☆☆


Besichtigung

Vom Parkplatz zu Fuß zum Friedhof

Strecke (einfach): 200 Meter

Dauer (Fußweg): 5 Minuten

Kondition: –

Schwierigkeit: –

Gefahren: –

Beste Jahreszeit: –



Wegbeschreibung

Anreise: Von „Stern“ kommend in Richtung Falzarego-Pass auf der Straße LS37, die in die SP24 übergeht. Ein Schild auf der linken Seite der steilen Straße – ungefähr einen Kilometer vor dem Forte Tre Trassi. Am geräumigen Straßenrand parken.

Start und Ziel: Parkplatz

Weg: Nach 100 Meter rechts auf den ersten abzweigenden Weg abbiegen. Nach weiteren 100 Metern ist der Friedhof erreicht.

Hinweise: keine


Weitere Informationen

  • keine

Stand: 9.10.2020