Niederwalddenkmal: Die Einweihung ein Fiasko, dann ein Attentat auf den Kaiser


Das patriotische Niederwalddenkmal steht für die Einigung Deutschlands. Bei der Einweihung ging jedoch alles schief. Zunächst donnerten versehentlich Kanonenschüsse. Später kam es zu einem Mordanschlag.

Zwölf Jahre dauerte der Bau des Niederwalddenkmals bei Rüdesheim am Rhein. Der monumentale Bau, der an die Einigung Deutschlands im Jahr 1871 erinnern soll, zählt zu den bekanntesten Denkmälern Deutschlands.

Der Standort war sorgfältig gewählt. Der Rhein spielte seit jeher eine wichtige Rolle in der deutschen Mythologie. Bedeutsam war er auch im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871, dem die Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 folgte. Zum ersten Mal gab es ein vereinigtes deutsches Land.

Fehlgegangene Salutschüsse

Das Denkmal entstand von 1877 bis 1883 oberhalb eines Weinbergs. Es ist 38 Meter hoch. Im Mittelpunkt steht die Figur der Germania. Außerdem sind mehrere Allegorien dargestellt. Auf dem Sockel sind mehrere Reliefs und Plastiken zu sehen. Das Hauptrelief zeigt 133 Menschen in Lebensgröße.

Die Einweihungsfeier im Jahr 1883 in Anwesenheit von Wilhelm I. stand unter keinem guten Stern. Zunächst deutete eine Haubitzen-Besatzung ein Zeichen während der Rede des Kaisers falsch, feuerte die Kanone ab, was eine Kaskade an weiteren Salutschüssen auslöste. Kurz darauf versuchten Anarchisten den Kaiser zu ermorden. Das Attentat scheiterte.

Das Niederwalddenkmal ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Die Sicht auf die schöne Kulturlandschaft und den Rhein reicht weit.


Bewertung

Erlebnis: ★★★☆☆

Atmosphäre: ★★★☆☆

Geschichtsfaktor: ★★★★★

Landschaft: ★★★★★

Abgeschiedenheit: ☆☆☆☆☆

Abenteuer: ☆☆☆☆☆


Besichtigung

Wer nur das Denkmal sehen und den Ausblick genießen möchte, muss sich vom Parkplatz aus kaum bewegen. Diese Variante wird hier beschrieben. Für alle anderen: Vom/zum Niederwalddenkmal gibt es zahlreiche Wanderwege entlang der malerischen Weinberge. Selbst eine Seilbahn ist in Betrieb.

Strecke: 300 Meter vom Parkplatz zum Denkmal

Dauer: 5 Minuten

Kondition: keine

Schwierigkeit: keine

Gefahren: keine

Beste Jahreszeit: immer



Wegbeschreibung

Anreise: Auf der B42 nach Rüdesheim, dort den Schildern folgen – bis zum kostenpflichtigen Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Denkmals.

Start und Ziel: Parkplatz

Weg: rund 300 Meter

Hinweise: An Wochenenden und schönem Wetter ist das Denkmal überlaufen und es kann zu Stau vor dem Parkplatz kommen. Allerdings gibt es mehrere Parkmöglichkeiten im Wald, von denen man zum Denkmal spazieren kann.


Weitere Informationen

  • keine

Stand: 9.5.2021