Brocken: Für die Sowjetarmee war der Berg im Harz ideal für die Spionage


Früher hieß es, dass Hexen auf dem Brocken tanzen. Von Geistern und seltsamen Lichtgestalten war die Rede, die den auch Blocksberg genannten Berg bevölkern. Der oftmals auftretende Nebel tat sein Übriges, dass im Lauf der Zeit zahlreiche Sagen entstanden. Selbst Johann Wolfgang von Goethe, der den Brocken mehrmals bestieg, griff die Mythen in seinen Texten auf.

Mit 1141 Meter Höhe ist der Brocken für deutsche Verhältnisse eine markante Erhebung. Sendeanlagen sitzen auf der Spitze, daneben stehen das Brockenhaus sowie Gasthäuser und Fressbuden. Der Brocken ist ein sehr beliebter Ausflugsort, weit über den Harz hinaus. Dazu trägt maßgeblich die Brockenbahn bei, deren Dampfloks seit 1899 die Touristen auf den Gipfel befördern.

Während der deutsch Teilung war der Brocken, direkt an der Grenze gelegen, militärische Sperrzone (siehe auch: Grenzmuseum Sorge). Die Sowjetarmee errichtete auf dem Gipfel eine Militärstellung, Spionage– und Abhöranlagen entstanden. Mauer und Stacheldraht umliefen den stark ausgebauten Posten. Auf dem Brocken taten DDR-Grenztruppen und Sowjetsoldaten Dienst.

Nach der Wiedervereinigung wurde der Gipfel weitgehend renaturiert. Die Brockenbahn nahm wieder ihre Fahrten auf. Heutzutage sorgt der Brocken nur noch für Schlagzeilen, wenn es im Sommer wieder zu Waldbränden kommt. In den vergangenen Jahren treten sie häufig auf. Eine Folge des Klimawandels, der am Waldbestand zu erkennen ist. Große Areale sind abgestorben, ein Meer an toten Bäumen bekommen die Touristen zu sehen, die mit der Brockenbahn auf den Gipfel fahren.



Besichtigung und Wegbeschreibung

Eine Anfahrt mit dem Auto ist nicht möglich. Dafür führen Wanderwege aus allen Himmelsrichtungen auf den Brocken. Am einfachsten ist sicherlich die Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn. Wem das nicht reicht: Um das Gipfelareal führt ein Rundweg, der in 25 Minuten begangen werden kann.


Stand: 6.6.2022