Theatralischer könnte das österreichisch-ungarische Festungswerk „Posten Vezzena“ nicht positioniert sein. Es liegt in 1908 Meter Höhe, direkt auf dem Gipfel des Bergs Pizzo di Levico. Während der auch Cima Vezzena genannte Berg auf der einen Seite sanft abfällt, bricht er direkt an der Ruine 1400 Meter senkrecht in die Tiefe. Die leicht nach hinten versetzte Position brachte einen großen Vorteil mit sich. Der Gipfel deckte auf natürliche Weise das dreigeschossige Festungswerk.
Vom Pizzo di Levico reicht die Sicht in alle Richtungen ausgesprochen weit. Der „Posten Vezzena“ diente daher in erster Linie als Beobachtungsstation für das nahe Werk Verle. Es besaß keine eigene Artillerie, nur MG- und Beobachtungskuppeln. Vezzena und Verle gehörten zu einer Festungskette aus sieben Sperrwerken, die die Grenze zu Italien absichern sollten.
Der Bau des kleinen Werks (italienische Bezeichnungen: Forte di Cima Vezzena, Cima Verle, ex Forte Spitz Verle) wurde 1914 fertiggestellt. Ein Jahr später, mit dem Beginn des italienischen Angriffskriegs im Ersten Weltkrieg, geriet das Werk mehrmals unter Artilleriebeschuss. Die Besatzung wehrte zwei Infanterieangriffe ab. Allerdings gab es im weiteren Verlauf des Kriegs zahlreiche Volltreffer. Granaten durchschlugen die Decke. Getroffene Panzerkuppeln und Beobachtungsposten flogen förmlich aus der Verankerung. Insgesamt schoss die italienische Armee mehr als 6000 Granaten auf das kleine Festungswerk.
Der ohnehin schwer beschädigte Posten wurde nach dem Krieg vollends zu einer Ruine. Schrottsammler sprengten den Bau, um an das darin verbaute Eisen zu gelangen.
Besichtigung und Wegbeschreibung
Das Auto an der Straße „Via dei Forti“ am Passo Vezzena nahe der SS349 parken. Von dort führt ein 2,3 Kilometer langer Weg, bei dem das Werk Verle passiert wird, auf den Berggipfel und damit zum Forte Vezzena.
Stand: 7.6.2022