Schloss Sanssouci: Der letzte Wunsch des Königs erfüllte sich erst 1991


König Friedrich der Große zog sich gerne in das kleine Schloss Sanssouci zurück. Er fühlte sich der Residenz dermaßen verbunden, dass er ihr selbst nach dem Tod nah sein wollte.

Ein malerisches Schloss, das auf der obersten von mehreren Weinbergterrassen thront, eingerahmt von Ziergärten – die berühmte Ansicht von Schloss Sanssouci ist weltweit bekannt. Gelegen in der früheren Residenzstadt Potsdam diente das Ensemble Friedrich dem Großen als Sommerresidenz.

Der „Alte Fritz“ ließ das Lustschloss zwischen den Jahren 1745 bis 1747 im Rokoko-Stil erbauen, ein eher kleines Gebäude mit zwölf Räumen. Der Name „Sanssouci“ – „ohne Sorge“ – hatte er mit Bedacht gewählt. Friedrich zog sich gerne zeit seines Lebens in das Schloss zurück, zusammen mit seinen geliebten Hunden. Er ließ sogar verfügen, nach seinem Tod in einer Gruft auf der obersten Terrasse bestattet zu werden. Der Regent starb am 17. August 1786 im Sessel seines Arbeitszimmers.

Im Schloss verstorben

Seine Anordnung wollte Nachfolger Friedrich Wilhelm II. jedoch nicht erfüllen. Sie erschien dem neuen König nicht standesgemäß. Er selbst wohnte nur zeitweise in Sanssouci, in einem extra im klassizistischen Stil umgebauten Raum.

Erst mit Friedrich Wilhelm IV. rückte das Lustschloss wieder ganz in den königlichen Fokus. Als Bewunderer des „Alten Fritz“ ließ der Monarch die Seitenflügel von Sanssouci umbauen und erweitern. Er verstarb – wie sein großes Vorbild – in dem Lustschloss am 2. Januar 1861.

Leichnam umgebettet

Im Jahr 1873 ließ Majestät Wilhelm I. das Ensemble zu einem Museum umwidmen. Es zählt zu den ältesten Schlossmuseen in Deutschland. Das Schloss überstand mitsamt seinen prächtigen Räumen und den Möbeln aus dem 18. Jahrhundert alle Kriegswirren.

Im Jahr 1990 wurde Sanssouci zum UNESCO-Welterbe ernannt worden. Ein Jahr später ging der Wunsch von Friedrich dem Großen posthum doch noch in Erfüllung. Sein Leichnam wurde in eine Gruft auf der obersten Weinbergterrasse umgebettet – in unmittelbarer Nähe zum Schloss Sanssouci.

Der Stich zeigt das Schloss Sanssouci  um das Jahr 1746
Der Stich zeigt das Schloss Sanssouci um das Jahr 1746 (Bild: Trosberg/Public Domain)

Bewertung

Erlebnis: ★★★★☆

Atmosphäre: ★★★★☆

Geschichtsfaktor: ★★★★★

Landschaft: ★★★★★

Abgeschiedenheit: ☆☆☆☆☆

Abenteuer: ☆☆☆☆☆


Besichtigung

Strecke: nach eigenem Ermessen

Dauer: nach eigenem Ermessen

Kondition: keine

Schwierigkeit: keine

Gefahren: keine

Beste Jahreszeit: immer



Wegbeschreibung

Anreise: Potsdam

Start und Ziel: Brandenburger Tor in Potsdam

Weg: In südwestlicher Richtung nach 300 Metern in den Park Sanssouci und nach weiteren 700 Metern erreicht man das Ziel.

Hinweise: In unmittelbarer Nähe vom Schloss befindet sich ein Touristenparkplatz P1. Bei einem Aufenthalt im Park Sanssouci bietet es sich an, den weitläufigen Park und die anderen Sehenswürdigkeiten ebenfalls zu erkunden.


Weitere Informationen

Stand: 8.5.2021