Villa Goebbels: Am Bogensee lag das „Liebesnest“ der Nazi-Größe

Landsitz von Gobbels, auch bekannt als Villa Goebbels
Foto: Fabian Schweyher

Im Dritten Reich ließ sich Propagandaminister Joseph Goebbels einen üppigen Landsitz am Bogensee errichten. Während der DDR nutzte eine internationale FDJ-Jugendschule das Areal, das deswegen um Gebäude im Baustil des Sozialistischen Klassizismus erweitert wurde.

Am Bogensee nördlich von Berlin liegt ein Grundstück, auf dem sich gerne ein berüchtigter Nationalsozialist aufhielt: Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Die Stadt Berlin schenkte ihm das Areal im Jahr 1936 auf Lebenszeit. Damals befand sich darauf ein kleines Blockhaus, das er angeblich als „Liebesnest“ nutzte. Auf dem Areal in Seenähe empfing Goebbels genauso gerne prominenten Besuch.

Das Häuschen reichte ihm allerdings bald nicht mehr. Er ließ einen Landsitz errichten, der heutzutage als „Goebbels Villa“ bekannt ist. Allein das Hauptgebäude besaß 30 Zimmer. Weitere Häuser dienten als Küche, der Versorgung und als Unterkunft für die SS-Wachmänner. Ebenso gab es einen Luftschutzbunker, ein Wasserwerk sowie einen Kinosaal. Den Haupteingang zierte der Schriftzug „Waldhof am Bogensee“.

Blockhütte abgrebannt

Nach dem Krieg zog 1946 eine Kaderschule der Freien Deutschen Jugend (FDJ) auf das Gelände. Ab 1951 wurden die FDJ-Jugendhochschule um weitere Gebäude erweitert, allesamt im Architektur-Stil des Sozialistischen Klassizismus. Menschen aus vielen Ländern, vor allem aus dem damaligen Ostblock, besuchten die Schule.

Nach der Wende fand der Bund keinen Nutzer für das gesamte Areal. Die Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, stehen seitdem leer. Im Jahr 2015 zerstörte ein Feuer die von Goebbels genutzte Blockhütte. Das gesamte Grundstück am Bogensee ist begehbar. Die Gebäude lassen sich von außen besichtigen.


Bewertung

Erlebnis: ★★☆☆☆

Atmosphäre: ★★★★☆

Geschichtsfaktor: ★★★★★

Landschaft: ★★☆☆☆

Abgeschiedenheit: ★★☆☆☆

Abenteuer: ★☆☆☆☆


Besichtigung

Strecke (Rundweg): –

Dauer (Fußweg): –

Kondition: –

Schwierigkeit: –

Gefahren: –

Beste Jahreszeit: –



Wegbeschreibung

Anreise: Auf der Autobahn 11 bis zur Abfahrt 13 Lanke, weiter über Ützdorf bis zur Nikolai-Ostrowski-Straße (16348 Wandlitz). Dort auf den kleinen Parkplatz.

Start und Ziel: Parkplatz

Weg: Selbst erklärend, fußläufig alles erreichbar

Hinweise: In Umgebung befinden sich zahlreiche Campus-Gebäude, außerdem der sogenannte Honecker-Bunker.


Weitere Informationen

  • keine

Stand: 6.5.2021