Werk Verle (ex Forte di Busa Verle): Hier erlebte Luis Trenker das Trommelfeuer


Im Kriegsroman „Sperrfort Rocca Alta“ erleben die Leser ein launiges Kriegsabenteuer. Beschrieben werden die Kämpfe, die sich in Südtirol rund um die gleichnamige Festungsanlage im Ersten Weltkrieg zugetragen haben sollen. In dem autobiografischen Roman von Luis Trenker, erschienen 1937, verarbeitete der Autor tatsächich seine Erlebnisse als Festungssoldat, wobei ihm Kritiker vorwarfen, es mit der Wahrheit nicht allzu genau genommen zu haben.

Vorbild für das fiktive Sperrfort Rocca Alta war das Werk Verle (italienische Bezeichnungen: Ex Forte di Busa Verle bzw. Forte la Pozzona), in dem Trenker als Soldat den Krieg erlebte. Es war Teil des Sperrriegels aus sieben Festungsanlagen, den Österreich-Ungarn an der Grenze zu Italien errichtet hatte. Das 1913 fertiggestellte Werk bestand aus Beton und war in den Felsen gebaut. Verle war außerdem mit Artillerie-Panzertürmen, Infanterie-Kampfanlagen und einer Kaserne ausgestattet.

Im Ersten Weltkrieg schoss die italienische Armee, besonders die nahen Forts Monte Verena und Campolongo, immer wieder mit schwerer Artillerie auf Verle. Allein 1710 Einschläge wurden von Mai 1915 bis Mai 1916 gezählt. Darunter waren zahlreiche Granaten, die die Betonwände durchschlugen. Das Werk erlitt schwere Beschädigungen, die man notdürftig zu reparieren versuchte. Insgesamt starben 13 Soldaten. Ebenso kam es zu italienischen Infanterieangriffen, die jedoch allesamt abgewehrt wurde. Als sich Frontlinie weiter nach Süden verschoben hatte, verlor das Werk Verle an Bedeutung.

Zu einer Ruine wurde die Festung allerdings erst nach dem Krieg. Um an das verbaute Eisen zu kommen, sprengte man kurzerhand den Beton. Zurück blieb ein Trümmerhaufen.

Das Werk Verle in der Kriegszeit: Überall sind Zerstörungen zu sehen. (Bild: K.u.k. Kriegspressequartier/gemeinfrei)



Besichtigung und Wegbeschreibung

Die Ruine (700 Meter zu Fuß von der Via dei Forti am Passo Vezzena entfernt) ist eingezäunt und kann nicht besichtigt werden. Allerdings empfiehlt sich ein kurzer Abstecher für diejenigen, die ohnehin das nahe Forte Vezzena (es diente als Beobachtungsstation für Verle) ansteuern. Auf dem Weg dorthin, wird das Werk Verle passiert.


Stand: 7.6.2022