Alpenwall am Reschenpass: Die seltsamen Drachenzähne auf der Hochebene Plamort


Betonierte Holzpfähle ziehen sich über die italienische Hochebene Plamort, direkt über dem Reschenpass gelegen. Die „Drachenzähne“ bilden eine lang gezogene Panzersperre, die langsam verfällt. Mit dem eindrücklichen Bauwerk sollte die Hochebene für einen möglichen Angreifer aus dem Norden abgesperrt werden. Auf dem gesamten Areal sind deswegen auch zahlreiche Bunker versteckt.

Der Reschenpass (Passo di Resia) war für Italien einst von großer militärischer Bedeutung, konnte er doch deutschen Truppen als Einfallstor dienen. Die Militärs ließen daher in den 1930er-Jahren Bunker und Befestigungen errichten – auf der Hochebene (Sperre Plamort, Sbarramento Pian dei Morti) , aber auch rund um den Ort Reschen (Sperre Reschenpass, Sbarramento Passo Resia). Die Anlagen gehörten zum Alpenwall (Vallo alpino), der die nördliche Grenze Italiens sichern sollte.

Im Zweiten Weltkrieg marschierte die Wehrmacht allerdings vom Alpenwall ungehindert in Italien ein.

Die militärischen Stellungen des Alpenwalls rund um Reschen (l.) und auf der Hochebene Plamort. (Bilder: Llorenzi via Wikipedia, CC BY-SA 3.0)



Besichtigung und Wegbeschreibung

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um auf die Plamort-Ebene über dem Reschenpass zu gelangen (Route, Route, Route). Die Variante von Reschen aus scheint die kürzeste zu sein. Auf der Hochebene kann man sich dann treiben lassen. Die Panzersperre ist nicht zu übersehen. Wer auch die zahlreichen Bunker sehen möchte, orientiert sich am besten an OpenStreetMap, auf der die Befestigungen eingezeichnet sind.


Stand: 7.6.2022