Monte Calisio: Unter dem Gipfel erstreckt sich ein verborgenes Stollensystem


Die Festung auf dem Monte Calisio war eine der größten und modernsten Anlagen der österreichischen Festung Trient. Der Berg war mit Artillerie- und Infanterie-Stellungen stark ausgebaut. Auf dem Gipfel in 829 Meter Höhe saßen fünf gepanzerte Haubitzen. Unter ihnen führten senkrechte Munitionsaufzüge in ein imposantes Stollensystem. Die Armee ließ es 1915 innerhalb von vier Monaten in den Berg schlagen. Diese überaus geräumige Galerie besitzt eine H-Form, besteht also aus zwei Gängen, die miteinander verbunden sind.

Am Fuß des Calisio saß das kleine Werk Casara, dessen Außenmauern noch zu sehen sind. Es wird vermutet, dass das Werk mit seinen vier kleinen Geschützen nach Fertigstellung der Anlagen auf dem Monte Calisio aufgegeben wurde. Von der Batterie Casara führt eine Militärstraße „Carbonaia“ bis fast unterhalb zum Gipfel.



Besichtigung und Wegbeschreibung

Es gibt zahlreiche Varianten, um den Monte Calisio zu besichtigen. Erschwerend kommt hinzu, dass das OpenStreet-Kartenmaterial offensichtlich sehr veraltet ist. Die hier vorgestellte Tour startet auf der nördlichen Seite des Bergs und zwar von einem Parkplatz nahe des Orts Montevaccino. Dort der sehr engen Via per Bedòl bergauf folgen. Die Zweifel, ob es sich dabei wirklich um eine Straße handelt, verflüchtigen sich beim Anblick des Parkplatzes mit dem Namen „Loch“ direkt an der links abzweigenden Straße. Ab dieser Stelle empfiehlt es sich, den Wegweisern auf den Gipfel zu folgen. Auf dem gesamten Berg gibt es Hinterlassenschaften ehemaliger militärischer Stellungen zu erkunden. Interessant sind sie jedoch kaum. Herausragend ist jedoch das großzügige Tunnelsystem direkt nordwestlich des Gipfels. Es darf allerdings nicht betreten werden.


Stand: 7.6.2022