Festung Riva am Gardasee: Das Fort Nago in der Gletschermühle (Marmitte dei Giganti)


Die Landschaft rund um den Gardasee war vor mehr als 10.000 Jahren von einem Gletscher bedeckt. Das Eismassiv, immerhin vermutlich 1000 Meter hoch, hat überall seine Spuren hinterlassen. Zum Beispiel bei Nago. Dort sind zwei Gletschermühlen im Felsen zu sehen, auch Eislöcher oder Riesenkessel (Marmitte dei Giganti) genannt. Sie wurden einst von Schmelzwasser geformt, das an dieser Stelle in Gletscherspalten stürzte und am Boden einem Strudel gleich langsam den Felsen abschliff.

Wer die Gletschermühlen bei Nago besucht, stößt unweigerlich auf eine weitere Hinterlassenschaft der Geschichte: ein Fort aus der Zeit der Donaumonarchie Österreich-Ungarn. In der Felswand klafft nämlich der Eingang zu einem Stollen, der im Jahr 1860 aus dem Stein geschlagen wurde. Im Inneren zweigen zwei Tunnel zu Schießscharten in der Felswand ab. Von dort hätten Soldaten die Straße von Nago nach Torbole mit ihren Kanonen beschießen können.

Die Anlage gehörte wahrscheinlich zur Straßensperre Nago, deren beide Artillerieblöcke in unmittelbarer Nachbarschaft erhalten sind. Die Sperre war einst Teil der österreichisch-ungarischen Festung Riva, die den nördlichen Gardasee vor einem Angriff Italiens sichern sollte.

Schematische Darstellung (Quelle: http://www.moesslang.net/gletschermuehle.htm)



Besichtigung und Wegbeschreibung

Von Nago kommend der Strada Statale 240 in Richtung Torbole folgend, rund 500 Meter nach dem großen Kreisverkehr erscheint ein Parkplatz an einem Aussichtspunkt. Dort parken und 100 Meter an der rechten Straßenseite entlang (nicht besonders angenehm!) gehen. An dem erscheinenden Wegweiser zweigt ein Weg ab. Von dort in weniger als 5 Minuten zu Marmitte dei Giganti (Gletschermühlen) und Kanonenfort.


Stand: 5.6.2022