Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs erbaute Österreich zahlreiche Festungen, um Riva del Garda vor Italien zu schützen. Die Bauwerke, etwa auf dem Monte Brione, sind Zeugnisse einer fernen Zeit am Gardasee.
Ein beliebtes Ausflugsziel in Riva del Garda ist der Monte Brione, einem sichelförmigen Berg, der sich gleichförmig und flach erhebt, um dann an den Rändern abrupt in die Tiefe zu fallen. Auf dem Brione lassen sich gleich mehrere Festungswerke aus der Zeit des Ersten Weltkriegs besichtigen. Der Friedensweg (Sentiero della Pace) verbindet die Bauwerke, die einst die Sperrgruppe Monte Brione bildeten sowie die Batterie San Nicolo am Fuß des Berges. Details zu den einzelnen Bauwerken sind in folgenden, verlinkten Beiträgen genannt.
Sperrgruppe Monte Brione
– Nordbatterie (Stützpunkt Campedell, Forte Sant’Alessandro)
– Mittelbatterie (Batteria di Mezzo)
– Werk Garda (Forte Garda) inklusive Südbatterie
Alle Bauwerke gehörten einst zur Festung Riva. Sie wiederum war Teil eines Festungsgürtels, den Österreich-Ungarn in der Region rund um den nördlichen Gardasee errichtet hatte. Auslöser war die Niederlage und die Gebietsverluste im Sardinischen Krieg 1859. Die neue Grenzlinie zu Italien – sie verlief nun mitunter durch den Gardasee – musste gesichert werden.
1860 begannen die Arbeiten an der Festung Trient und an den ersten Wehranlagen der Festung Riva. Letztere verband die Verteidigungsanlagen des westlichen Trentino mit den Hochebenen von Folgaria und Lavarone. Gleichzeitig sicherte sie die Flanke von Trient. Es entstand ein regelrechtes Netz an Wehrbauten und Kontrollpunkten.
Nie eingenommen und doch verloren
Die Befestigungen am Gardasee wurden im Halbkreis um die ungesicherte Stadt Riva del Garda positioniert. Als Italien 1915 in den Ersten Weltkrieg eintrat, bestand die Festung aus der Sperrgruppe Monte Brione sowie den Sperren Nago, Ponale und Rocchetta. Hinzukamen das Werk Tombio, die Batterie Bellavista und weitere Bauten.
Der gesamte militärische Gürtel sollte den Gardasee, die Hänge des Monte Baldo sowie die Einmündungen der Täler von Ledro und Lippio verteidigen. Gleichzeitig sollte er einen Großteil der Ebene zwischen Riva und Arco beschützen.
Offenbar waren die Verteidigungsanlagen gut angelegt worden. Während des gesamten Ersten Weltkriegs veränderte sich die Front in diesem Gebiet kaum. Die Festung Riva wurde mit Artillerie beschossen, jedoch nie eingenommen. Nach der Niederlage musste Österreich-Ungarn die Stadt und große Gebiete an Italien abgeben.
Festung Riva
– Batterie San Nicolo (Forte San Nicolo)
– Defensionsmauer
– Sperre Nago inklusive Kanonenfort Nago
– Defensivstellung Dos Tenim (Torbole)
– Sperre Ponale
– Sperre Rocchetta
– Sperrgruppe Monte Brione (Nordbatterie, Mittelbatterie, Werk Garda)
– Strandbatterie Bellavista
– Werk Tombio
Während des Ersten Weltkriegs hatten sich die Österreicher ebenso auf der Cima Capi und der Cima Rocca festgesetzt. Postiert waren sie ebenso auf dem nahen Monte Creino.
Bewertung
Erlebnis: ★★★★★
Atmosphäre: ★★★★★
Geschichte-Faktor: ★★★★★
Landschaft: ★★★★★
Abgeschiedenheit: ★★☆☆☆
Abenteuer: ★☆☆☆☆
Besichtigung und Wegbeschreibung
Siehe verlinkte Beiträge zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Außerdem: In der Nähe befindet sich auch der militärhistorisch interessante Ort Bezzecca.
Weitere Informationen
Stand: 20.6.2021