Festung Riva am Gardasee: das Werk Garda (Forte Garda)


Auf dem Monte Brione neben der Stadt Riva del Garda liegt das Forte Garda. Die massive Militärstellung mit Panzerkuppeln war einst in ein österreichisches Verteidigungsnetz am Gardasee eingebunden.

Das Forte Garda (Werk Garda), zwischen 1904 und 1907 von der österreichisch-ungarischen Armee errichtet, liegt etwas oberhalb vom Fuß des Monte Brione. Das 70 Meter lange und 15 breite Gebäude wurde an das Profil des Berges angepasst, um es zu tarnen und der gegnerischen Artillerie möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.

Um die Stabilität zu erhöhen, wurde vor dem Bau das Gestein ausgehoben und für das Werk Beton verwendet. Das Betondach, verstärkt von Metallträgern, besitzt eine Stärke von zwei bis drei Metern. Gleichzeitig bietet der Kalkstein an der zum See gerichteten Frontseite zusätzlichen Schutz. In der Befestigung konnten 150 bis 200 Soldaten bis zu 30 Tage autark ausharren.

Mit Scheinwerfern ausgeleuchtet

Das Fort war mit 10-cm-Haubitzen mit einer Reichweite von acht Kilometern ausgestattet. Sie waren in gepanzerten drehbaren Kuppeln eingelassen. Mit dieser Artillerie sollte das Werk die Ufer von Torbole und Riva del Garda sichern und die Kontrolle über den See, die Höhen des Altissimo, die Straßen von Ponale und den Passo del Ballino gewährleisten.

Die Anlage verfügte auch über einen starken internen Scheinwerfer, ergänzt durch weitere Reflektoren entlang des Bergrückens. Sie wurden effektiv eingesetzt, als der Stellungskrieg die Front bei Alto Garda über mehr als drei Jahre unbeweglich machte und nächtliche Überfälle des Feindes weitgehend verhindert werden konnten.

Forte Garda Werk Garda
Das Bild zeigt das Forte Garda vermutlich während des Ersten Weltkriegs (Foto: Infotafel vor Ort)

Auf der Rückseite befanden sich zwei Eingänge, die durch einen Graben geschützt und mit Schießständen für leichte Waffen ausgestattet waren. Die gepanzerten Fenster an der Rückseite waren für einen Feind nicht einsehbar.

Vom Werk ging früher ein 300 Meter langer, nicht mehr begehbarer Tunnel ab, der zu drei Artillerie-Stellungen an der Wand des Monte Brione führte. An Forte Garda wurde nachträglich eine zuvor errichtete eigenständige Mörserstellung, die Südbatterie, eingegliedert. Sie lag etwas tiefer am Berg.

Mit Blick auf den See

Die mehrstöckige Festung ist äußerlich gut erhalten. Im Inneren haben nach dem Krieg offenbar zahlreiche Sprengungen stattgefunden, vielleicht um an Metall und Eisen zu gelangen. Die Anlage wurde für Besucher begehbar gemacht. Dazu schöner Ausblick.

Übrigens: Der Friedensweg (Sentiero della Pace) verbindet alle Festungen der Sperrgruppe Monte Brione (Forte Garda, Mittelbatterie, Nordbatterie) sowie das Forte San Nicolo.


Bewertung

Erlebnis: ★★★★★

Atmosphäre: ★★★★☆

Geschichte-Faktor: ★★★★☆

Landschaft: ★★★★★

Abgeschiedenheit: ☆☆☆☆☆

Abenteuer: ☆☆☆☆☆



Besichtigung

Strecke: 500 Meter (einfach, von San Nicolo)

Dauer: 15 Minuten

Kondition: keine

Schwierigkeit: bergaufwärts

Gefahren: keine

Beste Jahreszeit: keine


Wegbeschreibung

Anreise: In Riva del Garda zum Forte San Nicolo (Viale Rovereto, 146, 38066 Riva del Garda TN, Italien) oder zum sehr nahen Parkplatz (Via Brione, 1B, 38066 Riva del Garda TN, Italien).

Start und Ziel: Forte bzw. Parkplatz

Weg: Der Weg ist ausgeschildert. Er führt relativ steil entlang der Außenkante des Monte Brione an der Seeseite zum Forte Garda. Alternativ kann man auf der Straße gehen, die im Zick-Zack aufwärts führt.

Hinweise: Weitere Informationen zur Festung Riva


Weitere Informationen

  • keine

Stand: 29.5.2021